Im Prinzip hatte Vodafone zwei Möglichkeiten, die Situation zu ändern:
mit einer eigenen Marke Vodafone DSL den Markt zu erobern oder aber die beiden
anderen Gesellschafter beim DSL Anbieter Arcor auszubezahlen und Arcor komplett
zu übernehmen. Gewählt wurde schließlich
die eine wie
die andere Möglichkeit; zunächst jedoch ließ Vodafone die Marke Vodafone
DSL entstehen, wählte attraktive DSL Tarife und Preisknüller als
Angebot, weil anders wohl kaum ein Markterfolg zu erzielen gewesen wäre.
Dennoch behielt Vodafone auch Arcor weiter im Auge und startete 2007 verstärkte
Versuche, den DSL Anbieter komplett zu übernehmen. Warum nun auch das
noch? Vielleicht, weil sich mit attraktiven Angeboten ein nicht unbedeutender
Erfolg für Vodafone DSL voraussagen ließ, weil jedoch andererseits
der Kampf gegen bereits etablierte DSL Anbieter dennoch schwierig würde.
Für jemanden, der sich fest auf dem deutschen DSL Markt verankern möchte,
war Arcor ein Filetstück: ein DSL Anbieter mit eigenem DSL Netz, dessen
DSL Tarife im ersten Quartal 2008 immerhin von 2,65 Millionen Kunden genutzt
wurden. Deshalb gab Vodafone auch nicht nach, bis Deutsche Bahn und Deutsche
Bank tatsächlich zum Ausstieg beim DSL Anbieter Arcor bereit waren; seit
Mai 2008 gehört Arcor einhundertprozentig zu Vodafone. Im Jahr 2009 wiederum unternahm Vodafone den nächsten Schritt und überführte Arcor DSL komplett unter die Marke Vodafone DSL. Arcor ist seither Geschichte, jedoch steckt nach wie vor noch viel Arcor DSL in Vodafone DSL, da der Provider weiterhin auf die Arcor Infrastruktur zurückgreifen kann. Nun steht im Jahr 2013 noch eine weitere Übernahme an, denn Vodafone will Kabel Deutschland übernehmen und so seine Position auf dem deutschen Breitband-Markt noch weiter ausbauen. Um zur Ausgangsfrage zurückzukommen, Vodafone hat sich mit der Arcor-Integration und den Kabel Deutschland Übernahme-Plänen in eine Position gebracht, welche die Erfolgsstory für Vodafone DSL noch lange fortschreiben wird.